Alltag, Dressur & Ziele

Mein Alltag

Viele Menschen denken, Dressurreiter sitzen im Sattel und haben die (un)wichtige Aufgabe schön auszusehen.

Im Grunde ist das auch gar nicht verkehrt, nur hört es sich viel leichter an, als es ist. Wer es schafft, im Sattel „schön“ (leicht) zu sitzen, ist in der Dressur schon ganz schön weit gekommen, finde ich.

Mein Tag beginnt zwischen 7.30 und 8.00Uhr, 6 Tage in der Woche. Meist wird dann erst einmal trainiert, oft im Einzelunterricht bei Kerstin Seyffarth. Meist sind es 5 höchstens aber 7 Pferde.

In der Regel ist man schon nach dem ersten Pferd durchgeschwitzt. Auch im Winter. Ein wichtiger Punkt ist die Teamarbeit. Wer mit Pferden arbeitet, braucht immer mal wieder eine helfende Hand und ohne diese wäre man manchmal ganz schön aufgeschmissen. Deshalb bin ich froh, dass Kerstin, Susi und ich so gut miteinander auskommen auch wenn es oft stressig ist und ich noch viel lernen muss.

Wir kümmern uns natürlich auch um alles andere wie Tierarzt, Hufschmied, Physiotherapeuten, Umdecken, Koppel- bzw. Paddock-Gang und die Versorgung aller kulinarischen Bedürfnisse sowohl auf der Koppel als auch im Stall.

Das Abäppeln wird zeitlich immer ein wenig unterschätzt, ist aber ein wichtiger Bestandteil der Pferdepflege.

Nachmittags fahre ich arbeiten. Danach kümmere mich um die Wäsche, welche bei Pferden nie fertig ist. Ansonsten bin einfach nur ein ganz normaler junger Mensch.

Manchmal treffe ich mich am Wochenende mit Freunden zum Tanzen oder einem Kinobesuch. Langeweile gibt es in meinem Leben nicht und dass ich so ausgelastet bin, strengt mich zwar an, aber macht mich sehr stolz.

Ich finde, ich habe das tollste Leben der Welt und bin dankbar für alle jene, die an mich glauben und mir bei meinem Traum den Rücken stärken!

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Dressur

Die hohe Dressur ist für mich die vollkommene Einheit zwischen Pferd und Reiter, die sich gleich einem akrobatischen Tanz mit einem höchsten Maß an Eleganz und Schönheit in einem vorgegebenen räumlichen Rahmen bewegt.

Mein Ziel ist es, dieser Vorstellung von der Dressur so nah wie möglich zu kommen.

Die Faszination an der Eleganz mit der sich Pferd und Reiter im Viereck bewegen und die Komplexität der Bewegungsabläufe, die man von außen überhaupt nicht sieht, hatten mich von Anfang an gefesselt.

Nur mit einer stabilen mentalen Verbindung zwischen Pferd und Reiter, die auf Vertrauen, Respekt und Verständnis aufbaut ist hohe Dressur möglich, denke ich.

Wenn ich heute "nur" denke, dass mein Pferd in den Schritt parieren soll und es das tatsächlich tut, dann ist es für mich das höchste Glück und die vollkommenste Verbindung zwischen Mensch und Tier.

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Ziele

Ich setze mir täglich Ziele, die sich auch täglich ändern können. In der Arbeit mit Pferden, kann es kein "einziges" Ziel allein geben. Der Reiter muss immer offen bleiben für Neues, Unerwartetes.

Selbst wenn ich mir für den Tag etwas vorgenommen habe, kann es gut sein, dass mein Pferd einen ganz anderen Plan hat. Manchmal ist der sogar besser als mein eigener, weil er mir zeigt, was in dem Partner Pferd vorgeht und ich ein besseres Verständnis entwickeln kann, wenn ich mich darauf einlasse „hinzuhören“ oder zuzuschauen.

Jahresziele setze ich mir natürlich auch. In den vergangenen Jahren waren das erfolgreiche Teilnahmen an Turnieren oder eine neue Leistungsklasse.

Alle Pferde, die ich reiten darf, haben unterschiedliche Ausbildungsgrade. Johnny z.B. habe ich im Dezember 2013 bekommen mit einem Ausbildungsstand der Klasse E. Seither arbeiten wir uns nach oben. Seit ca. 1 Jahr sitze ich fast ausschließlich allein auf ihm und Frau Seyffarth gibt kritische Anweisungen und hilfreiche Tipps.

Daiki ist erst seit 2017 bei uns und ich reite ihn ganz allein mit Unterstützung meiner peniblen Trainerin, die ein sehr wachsames Auge auf uns hat.

Langfristig möchte ich Reiten und damit natürlich auch meinen Partner "Pferd" verstehen lernen, nur dann kann ich eine gute Berufsreiterin und eine erfolgreiche Turnierreiterin werden, die zufriedene Pferde hat.

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